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Das Uhrwerk wird Stück für Stück wieder zusammengesetzt und geschmiert.

 

Die Handaufzugversion ist im Grunde genau gleich wie die Automatikversion, jedoch wurden die automatischen Räder und deren Lagerstellen einfach weggelassen. Zwei wesentliche Änderungen gibt es allerdings dennoch.

 

Die Antriebsfeder besitzt keinen Schleppzaum mehr, sondern einen Endhaken. Entsprechend wurde auch die Federhaustrommel angepasst. Ein 'unendliches' Aufziehen ist nicht mehr möglich; stattdessen gibt es nun einen festen Anschlag bei Vollaufzug, wie man es typischerweise von einer Handaufzugsuhr kennt.

 

Außerdem wurde das Werk um einen rückgängigen Sperrkegel ergänzt, da die einfache Klinkenfeder in der Automatikversion ungeeignet und zu schwach dafür ist. Ein rückgängiges Gesperr in einer Handaufzuguhr sorgt dafür, dass sich die Antriebsfeder bei Vollaufzug minimal wieder entspannen kann, um eine Kraftspitze bei Vollaufzug zu verhindern.

 

In einer Automatikuhr übernimmt die Automatik die Funktion des Gesperrs. Eine Rückgängigkeit ist konstruktionsbedingt durch die Automatik nicht möglich und auch nicht erforderlich, weil die Antriebsfeder bei Vollaufzug immer wieder von selbst nachrutscht und kein Ende hat. Ein zusätzliches rückgängiges Gesperr ist daher nicht relevant, weil dieses mit aktiver Automatik funktionslos ist. Daher ist eine einfache Klinkenfeder völlig ausreichend. Sie hat nur beim Service eine Relevanz, wenn das Werk auseinander- und zusammengebaut wird. Und im Falle eines Fehlers in der Automatik verhindert sie zudem, dass sich die gesamte Kraft der Antriebsfeder auf den Rotor entladen kann.

 

Der Chronographenmechanismus bietet 3 verschiedene Justiermöglichkeiten, die kontrolliert und richtig eingestellt werden müssen.

  • Die Eingriffstiefe der Zähne des Schwingtriebs in das Chronozentrumrad.

Dieses stellt die Verbindung zwischen dem Laufwerk und dem Chronozentrumrad (Stoppsekunde) her und kuppelt bei gestopptem oder genulltem Chronographen aus.

 

  • Die Eingriffstiefe des Mitnehmerfingers des Chronozentrumrads in das "Mitnehmerrad für Minutenzählrad".

Der Mitnehmerfinger des Chronozentrumrades (Stoppsekunde) muss das Mitnehmerrad (das mit dem Minutenzählrad verbunden ist) sicher einmal pro Minute mitnehmen, um das Minutenzählrad (Stoppminute) sicher weiterzuschalten.

 

  • Die Einstellung der Minutenzählrad-Raste.

Diese erfolgt bei genulltem Chronographen und muss dabei genau zwischen den beiden Radzähnen positioniert sein, damit sich die Ausrichtung des Stoppminutenzeigers bei gestartetem Chronographen nicht verändert. Die Position wird bei genulltem Chronographen vom Herzhebel vorgegeben und bei gestartetem Chronographen muss sie korrekt von der Raste übernommen werden.

 

Weiter geht es mit der Zifferblattseite.

 

Die Zeigerverstellung fühlte sich etwas rau an. Als Ursache konnte ich das Antriebs-Minutenrohr identifizieren, das auch die Aufgabe der Zeigerreibung erfüllt. Ich habe es gegen ein neues ausgetauscht.

 

Datumsmodul.

 

Die Zeiger werden ordentlich gesetzt. Und das Uhrwerk wird wieder in das Gehäuse eingesetzt und final einreguliert.

 

Die Uhr besteht den Wasserdichigkeitstest tadellos.

 

Anschließend wird sie einer mehrtägigen Prüfungen unterzogen und kontrolliert. 

 

Sie zieht ein sauberes Gangbild.

 

Mit einer durchschnittlichen Abweichung von 5 Sekunden in 24 Stunden macht diese Uhr wieder hervorragende und stabile Gangwerte. Über 24 Stunden hinweg verändert sich die Gangabweichung kaum.

 

Amplitude, Isochronismusfehler sowie Lagen- und Gangabweichung bewegen sich mühelos innerhalb der Anforderungen von ETA.

 

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