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Werkhersteller: ETA
Kaliber: 7760
Modelljahr dieser Uhr: 1995
Produktionszeitraum des Uhrwerks: 1985 bis 2005 (von Valjoux und später von ETA)
Funktionen
Aufzug: Handaufzug
Zeitanzeige: kleine Sekunde / Minute / Stunde
Chronograph: zentral 60s / dezentral 30min / dezentral 12h
Datum: Datum - beides mit Schnellschaltung
Schaltwerk: Nockenschaltung
Unruhstopp: Ja
Technische Daten
Gangreserve: 52 Stunden
Schlagzahl: 28800 pro Stunde
Größe: 13,25 Linien
Steinanzahl: 17
Zur Revision kam eine Sinn 103 HD mit der recht selten verbauten Handaufzugsvariante des Valjoux 7750.
Das Gangbild ist aufgrund der niedrigen Amplitude sehr schlecht.
Das Gehäuse wird gereinigt und Dichtungen werden ausgebaut. Diese haben keine Alterserscheinungen und müssen nicht ersetzt werden. Es genügt, sie zu reinigen und neu zu fetten.
Das Zifferblatt und die Zeiger werden abgenommen und das Uhrwerk wird in seine Einzelteile zerlegt.
Auf dem Bild sieht man auch schon die Ursache der schlechten Gangwerte. Das Werk war verölt. Dieses hat sich auf sämtliche Bauteile niedergeschlagen. Zudem waren die Öle in den Lagerstellen auch nicht mehr im besten Zustand.
Auch der Antrieb wird zerlegt. Das Fett auf dem Trommelboden und Deckel ist trocken und kann seinen Zweck nicht mehr erfüllen.
Die Werkteile kommen jetzt in die Reinigungsmaschine.
Der Anker und die Unruh werden in einem separaten Waschgang ohne Ultraschall gereinigt, da sonst die Gefahr besteht, dass sich der mit Schellack befestigte Hebelstein der Unruh und die Ankerplatten des Ankers lösen. Schellack wird bei Hitze nämlich weich und verarbeitbar.
Schellack ist ein Harz, das von Schildläusen abgesondert und anschließend von Bäumen geerntet wird. Es findet in der Uhrenindustrie als Klebstoff für bestimmte Teile im Uhrwerk Anwendung.
Nun sind alle Teile wieder schön sauber. Es gab keine Defekte oder Verschleißerscheinungen an den Teilen.
Das verschmierte Öl ist verschwunden.
Anker, Hemmrad und Decksteine werden epilamisiert, um eine langanhaltende Schmierung an Stellen mit empfindlicher Ölhaltung zu gewährleisten. Dabei handelt es sich um eine Kunststoffbeschichtung auf Nanoebene, die einen Lotuseffekt erzeugt. Das Öl kann sich dadurch immer zu den reibenden Stellen hinziehen, ohne sich anderweitig auszubreiten.
Als nächstes wird der Antrieb wieder zusammengebaut.
Die aktuell verbaute Zugfeder zeigt keine Ermüdungserscheinungen und wurde mit einem Ledertuch gereinigt. Sie kann bedenkenlos ohne Nachteile wiederverwendet werden.
Der Federhausboden und Deckel wurden mit einem langlebigen Graphitfett auf Silikonbasis gefettet.
Kevin Gries
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